Es gibt Jahre an denen hängt man nicht. 2022 ist so eines für mich. Immer noch Pandemie. Krieg in Europa. Inflation, Klima- und Energiekrisen jagen einander. Aktivisten kleben sich auf die Straße, bewerfen wertvolle Gemälde mit Abfällen, während man selbst versucht kleinteilig weiter zu machen.
Das Lesen wurde da einmal mehr zur Insel für mich. Die Literatur, die Poesie zur Retterin. Wie schon so oft. Hierher kann ich immer. Die Tür, die sich öffnet, wenn ich ein Buch aufschlage, führt in eine andere Welt. Jedesmal. Dort schaue ich mich staunend um. Bade in schönen Sätzen oder balle die Fäuste. Lache laut, kichere leise. Träume. Halte die Luft an. Renne. Bin hoch oben oder tief unten. Weit weg oder Nebenan.
Am allerliebsten war ich lesend oder hörend in diesem genau Jahr hier: Im hohen Norden, tiefen Süden, hoch zu Roß, auf See oder am See, am Klavier, im Konzertsaal, hungrig nach Licht, hab mit dem Herzen gesehen, das Gras wachsen hören, Blumen geliebt. Gestritten, verloren und gewonnen. Habe die Sprache gefeiert, geliebt und gelitten. Es war schön.
Wie gewohnt findet Ihr nach Klick auf das jeweilige Cover einen kompletten Beitrag. Wenn ich heute drauf so schaue auf die Favoriten meines Lese- und Hör-Jahres fällt mir auf, die Cover wurden gegen Ende heller. Vielleicht ist das ein Zeichen. Das im neuen Jahr das Licht zurückkehrt. Die Krisen weniger werden. Die Hoffnung darauf bleibt. Bleibt oder werdet gesund. Das wünsche ich auch mir und meinen Lieben. Denn das allein ist mehr als Viele haben. Bis nächstes Jahr. Ich freue mich auf ein Wiederlesen mit Euch! Vielleicht auch auf ein Wiedersehen. Wenn Frankfurt einlädt oder ein anderes Buchfest.
Eure Petra
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