Novembertag

Donnerstag, 09.11.2017

Regennaß und kalt, diesig, neblig, stürmisch. November. Zu diesem Monat fallen mir spontan meist solche Begriffe ein. Der goldene Oktober liegt jetzt hinter uns, der Dezember, die Adventszeit mit ihren strahlenden Lichtern noch vor uns.

Im November greift die erste winterliche Melancholie nach mir, grad wo ich mich im Garten von den letzten Blüten verabschiedet, die letzten Laubhaufen zusammen gefegt habe. Bang könnt einem werden, gäbe es da nicht diese guten Geschichten, die im Haus jetzt auf mich warten. Mit einer dampfenden Tasse auf dem Sofa oder im Lieblingssessel eingekuschelt, abtauchen in ferne Welten und spannende Abenteuer. Mitfiebern mit tapferen Heldinnen und Helden, Tränen mit ihnen vergießen oder laut auflachen, erleichtert mit heiler Haut noch einmal davon gekommen zu sein.

Also – genießt mit mir auch die trübsten Tage, denn wir haben das schönste Hobby der Welt!

Zum kurz mal aufatmen hab ich hier noch was für Euch nachgeschlagen in meinem Lieblings-Gedicht-Band:

Nächtlicher Weg (Hermann Hesse) aus “Die Gedichte”, Insel Taschenbuch, Seite 481

  • Schuh um Schuh im Finstern setz ich,
  • Nacht umgibt micht sanft und groß,
  • An betauter Mauer netz ich
  • Hand und Stirn im feuchten Moos.
  • Dunkel gegen Luft und Sterne
  • Wiegt sich der Akazienbaum,
  • Lichter blitzen in der Ferne,
  • Doch die Nähe ahn ich kaum.
  • Liebe zieht am Zauberfaden
  • Alle Ferne mir ans Herz,
  • Pol-Stern rufen und Plejaden
  • Ihren Bruder himmelwärts.
  • Aller Welt bin ich verbunden,
  • Allem Leben aufgetan,
  • Habe neu die Bahn gefunden,
  • Die mich hält im Weltenplan.

Ach ja …

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