Ein Junge namens Weihnacht (Matt Haig)

Freitag, 01.12.2017

Es war einmal der Weihnachtsmann. 

Joel sah keinen anderen Ausweg. Als er den Auftrag des Königs erhielt eine waghalsige Expedition in den Norden Finlands zu führen, schlug er ein. Die fürstliche Entlohnung würde es ihm möglich machen, seinem Sohn Nikolaus nach dem Tode seiner Frau endlich ein besseres Leben zu bieten. Die Sorge, Nikolaus dafür bei seiner garstigen Tante zurücklassen zu müssen, schob er zur Seite. Das würde schon werden. Es wurde aber nicht …
Die Tante ließ Nikolaus hungern und keine Gemeinheit schien gemein genug. Nikolaus entschied verzweifelt abzuhauen, er mußte seinen Vater finden. Durch die winterliche Kälte Finnlands, allein nur mit der Maus Mika als Verbündetem, schlug er sich weit nach Norden durch. Sollte er seinen Vater nicht gleich finden, würde er im Wichteldorf dort hinter dem großen Berg auf ihn warten. So oft hatte sein Vater ihm vor dem zu Bett gehen davon erzählt. Fest glaubte Nikolaus an die Existenz der Wichtel und an diesen besonderen Ort. Hier würde er schon Hilfe finden. Das würde schon werden …

Da, die Lichter hinter dem Bergkamm glommen verheißungsvoll, Nikolaus wähnte sich am Ziel. Aber was ist das denn für ein Willkommen? Wie waren denn diese Wichtel drauf? Hatten denn selbst sie die Freude an Weihnachten verloren …?

Matt Haig stammt aus Sheffield, England und gehört zu meinen Lieblings-Autoren. Sein “Ich und die Menschen” habe ich Euch schon vorgestellt. Seine Autobiografie “Ziemlich gute Gründe …” fand ich sehr berührend. Kein Wunder also, dass mich diese, seine kleine Weihnachtsgeschichte angelacht hat.

Tja, der Weihnachtsmann kam sicher nicht schon als alter Mann auf die Welt. Er muss doch auch einmal ein Junge gewesen sein, oder? Ihn in dieser Geschichte mit Matt Haig als Kind kennenzulernen, ihn aufwachsen zu sehen, hat mir eine diebische Freude bereitet. Die tierischen und wichteligen Freunde, die sich hier um ihren “Chef” scharen, sind allerliebst. Ein Märchen für Groß und Klein, das für Hoffnung, Liebe und Zusammenhalt steht. Mit leichter Feder, mit der ihm eigenen Stimme erzählt Haig, warmherzig, humorig und voller Fantasie. Er zaubert Tannen-und Orangenduft in die Luft. Entführt uns mit kindlicher Freude in ein Weihnachten wie wir es uns als Erwachsene oft zurück wünschen. Vorfreude statt Geschenkestress, Besinnlichkeit statt Hektik. Hinter jeder Silbe schnuppert man nach Spekulatius …

Wer die Wahl hat, hat die Qual – ganz so wie bei einem richtig guten Weihnachtsgeschenk: Die Print-Fassung wunderbar illustriert von Christ Mould, die Hörbuch-Fassung eingelesen von einem Meister seines Fachs:

Rufus Beck, seine Harry-Potter-Lesungen haben ihn in den Olymp der Hörbuch-Sprecher aufsteigen lassen. Seine Stimme, seine Intonation, sein Spektrum – er ist die perfekte Wahl für diese Weihnachtsgeschichte von Matt Haig.

Es lebe der Zauber der Weihnacht und laßt Euch von keinem was anderes erzählen ;-)!

Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert